Monumentalfilm
© Metro Goldwyn Mayer (MGM) - "Ben Hur" USA 1959
Neue Maßstäbe in der Kinotechnik
Filmgeschichtliche Bedeutung
Der
Monumentalfilm wählt sich meist historische Sujets, in denen Schicksale von
Personen der Machtelite mit Schicksalen der vielen Einzelnen, die am Boden der
Gesellschaft leben, miteinander verbunden werden können.
Der Circus Maximus und die in ihm stattfindenden Kämpfe
auf Leben und Tod spiegeln Glorie und Schrecken historischer Ereignisse ebenso,
wie Intrigen und Schlachten, den lustvollen Horror des Dabeiseins.
Das
Genre entstand in Italien vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Er fand auch in
den USA besondere Verbreitung und beeinflusste "D. W. Griffiths" Bürgerkriegs-Epos
"Die Geburt einer Nation", 1915 wesentlich. Nur Hollywood konnte es
sich auf die Dauer erlauben, diese Art von Filmen zu drehen..
Zeit seines Lebens hat "Cecil B. DeMille",
vor allem für das "Paramount-Studio", Monumentalfilme gedreht. Er
verstand es, in seinen "Bibelfilmen" Einzel- und Massenschicksale, den Weg der Religionshelden
und des Volkes Israel nach den "Historien" des Alten und Neuen
Testaments miteinander zu vermischen.
Eine grosse Phase erlebte der amerikanische
Monumentalfilm in den 50er Jahren, als die Filmindustrie sich gegen das aufkommende
Fernsehen mit Hilfe des neuen Bild-Formats "Cinemascope" zur Wehr
setzen musste.
"Ben
Hur", 1959 von Regisseur "William Wyler", mit dem geradezu
klassisch gewordenen Wagenrennen, wurde mit elf "Oscars" ausgezeichnet: einem Film, der für viele als Inbegriff des
Monumentalfilms schlechthin gilt.
Eine
gewisse Renaissance erlebte das Genre mit "Ridley Scotts" stilistisch
interessanten Erzählweise vom "Gladiator", 2000, einem Helden, der
von der Höhe des Ruhms hinabstürzt ins Elend. Dieser Film ist unzweifelhaft im
Schatten von "Spartakus", 1960 des Regisseurs "Stanley
Kubrick" entstanden. Ein schwarzer Held wurde zur moralischen Leitfigur
für den Sklavenführer.